Die Preisträgerinnen und Preisträger 2020
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger verleiht am 22. Oktober den Bayerischen Energiepreis 2020. Wir gratulieren dem Hauptpreisträger und acht Kategorie-Preisträgerinnen und Preisträgern für herausragende kreative Leistungen für effiziente Energiegewinnung und Nutzung.
Hauptpreisträger
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Kurtz GmbH Hauptpreisträger des Bayerischen Energiepreises 2020
Auszeichnung für Radiofrequenz-Technologie der Kurtz GmbH
Kreuzwertheim/Nürnberg, 23.10.2020 - Mit dem „Bayerischen Energiepreis“ zeichnet der Freistaat Bayern alle zwei Jahre herausragende Leistungen rund um das Thema Energie aus. Nachdem sich die Kurtz GmbH in der Kategorie „Energieeffizienz in industriellen Prozessen und Produktion sowie Energieeffizienznetzwerke“ gegen seine Mitbewerber durchsetzte, durfte sie nun während einer feierlichen Übergabe mit Staatsminister Hubert Aiwanger im Wirtschaftsministerium in München obendrein die Hauptpreisauszeichnung aus acht Preisträgerkategorien entgegennehmen. Die RF‐Technologie überzeugte die Fachjury mit dem Projekt „Chemiefreies Recycling von EPS‐Material durch RFFusionstechnologie“. Kurtz Ersa CEO Rainer Kurtz freut sich außerordentlich über die Auszeichnung: „Das Verschweißen von Partikelschaumstoffen durch elektromagnetische Wellen ist in höchstem Maße zukunftsträchtig und revolutioniert die Herstellung von Formteilen. Die Auszeichnung mit dem Hauptpreis ist Ehre und Ansporn zugleich und ein willkommener Baustein unseres ehrgeizigen Nachhaltigkeitsprogramms.“
RF-Fusionstechnologie spart 90% Energie
Die Kunststoffbranche sucht seit Jahren nach alternativen Herstellungsverfahren. Die Verschweißung von Partikelschäumen über die hocheffiziente Radiofrequenz‐Technologie revolutioniert die Verarbeitung unter Nachhaltigkeitsaspekten. Im Vergleich zum Herstellungsverfahren unter Einsatz von Dampf lässt sich bis zu 90% Energie einsparen. Durch den Wegfall der früher notwendigen Dampferzeugungsanlagen ist es möglich, den CO2‐Footprint der Partikelschaumstoffhersteller signifikant zu verbessern. Im Übrigen ist die Maschine mit einem vollelektrischen Antrieb ausgestattet. Durch den Einsatz der elektromagnetischen Wellen im Bereich der Radiofrequenz werden optimale Verschweißungen erreicht. Darüber hinaus können neue Materialien und auch biologisch abbaubare Materialien verarbeitet werden. Diese Verarbeitung war aufgrund zu hoher notwendiger Drücke in Standardmaschinen prozesstechnisch nicht umsetzbar. Top‐Vorteil der RF‐Fusionstechnologie: Nur durch mechanisches „Schreddern“ kann das Partikelschaummaterial wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Der WAVE FOAMER glänzt mit einer Wiederverwendbarkeit von bis zu 100%. Bei EPS in dem bisherigen Dampfprozess kann nur maximal 20% recyceltes Material wiederverwendet werden.
Über Kurtz Ersa
Kurtz Ersa ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen in 6. Generation mit Hauptsitz im Spessart und über 240-jähriger Firmengeschichte. Als Maschinenbau- und Technologiekonzern mit weltweiten Präsenzen setzt es auf langfristiges und nachhaltiges Wachstum. 1.200 Mitarbeiter arbeiten täglich daran, die Technologien und Lösungen der Bereiche Electronics Production Equipment, Moulding Machines und Automation voranzutreiben.
Pressekontakt
Marcus Loistl, CMO | Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG | Frankenstraße 2 |
97892 Kreuzwertheim | Tel.: +49 9342 807-4425 | marcus.loistl[at]kurtzersa[dot]de | www.kurtzersa.deDownload
Energieeffizienz in industriellen Prozessen und Produktion sowie Energieeffizienznetzwerke
IGS - Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik - Brauerei Aying Franz Inselkammer KG >> hier klicken <<
Flaschenreinigungsmaschine mit Hochtemperaturwärmepumpe in Verbindung mit einem Blockheizkraftwerk
Wir sind sehr stolz, dass die Fachjury uns als Preisträger für den Bayerischen Energiepreis 2020 in der Kategorie „Energieeffizienz in industriellen Prozessen und Produktion“ ausgewählt hat.
Das Ing.-Büro für Energie- und Umwelttechnik wurde durch Dr. Georg Schu in 1990 gegründet, d.h. vor 30 Jahren. Zwischenzeitlich sind daraus drei Firmen entstanden, die eng zusammenarbeiten. Bei größeren Projekten wird gerne auch auf verlässliche und kompetente Projektpartner zurückgegriffen. Über die Jahre sind auch eine Reihe von Patenten angemeldet worden.
Unser Tätigkeitsschwerpunkt liegt schon immer in der Energieberatung, Planung von Energieanlagen und deren Realisierung. Die Hauptbranche bilden die Brauereien hier und weltweit, wir sind aber auch in vielen anderen Branchen tätig.Für die Bereitschaft, ein neues, innovatives Verfahren im praktischen Betrieb einzusetzen, teilen wir uns mit der Brauerei Aying den Preis. Hier wurde das Verfahren erstmals großtechnisch eingesetzt. Für die Implementierung des Verfahrens an eine neue Flaschenreinigungsmaschine bedanken wir uns bei der Krones AG und dem Werk in Flensburg.
Ein wesentlicher Anteil des Energie- und Wasserbedarfs von Brauereien entfällt auf die Reinigung von Mehrwegflaschen. Aus dem Kühlbereich der Flaschenreinigungsmaschine wird dem Kühlwasser über außenliegende Wärmetauscher Wärme entzogen und einer Wärmepumpe zugeführt.
Dadurch kann der Wasserbedarf zum Kühlen der Flaschen drastisch gesenkt werden. Zusätzlich wird Abwärme aus einer Kraft-Wärme-Kopplung beigemischt, so dass die Heizleistung der Wärmepumpe den Heizwärmebedarf der Flaschenreinigungsmaschine vollständig decken kann.
Der Strombedarf der Wärmepumpe wird als Eigenstrom aus der vorhandenen Kraft-Wärme-Kopplung gedeckt. Dadurch konnte die Laufzeit des bestehenden Blockheizkraftwerkes und damit dessen Wirtschaftlichkeit deutlich gesteigert werden.
Gegenüber der alten Flaschenreinigungsmaschine konnte durch das neue Verfahren der Wasser- und Wärmebedarf um je 87 % reduziert werden.
Die Entwicklung und Realisierung des Vorhabens wurde im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Dafür möchten wir an dieser Stelle unseren Dank aussprechen.Das komplette Preisgeld spenden wir an UNICEF zur Versorgung von mangelernährten Kindern im Südsudan.
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Energieerzeugung - Strom, Wärme
Stadt Freilassing >> hier klicken <<
ENVER – Energieverbund Freilassing
Bereits im Jahr 2011/12 hat man mit der Generalsanierung von zwei Freilassinger Schulen und der Stadtbücherei den Grundstein für den Energieverbund Freilassing gelegt.
Da für die neue Sport- und Freizeitanlage „Badylon“ mit Dreifachsporthalle und Hallenbad ohnehin die Energieversorgung neu geplant werden musste, hat man die Gelegenheit genutzt und einen Energieverbund zwischen mehreren städtischen Gebäuden genauer untersucht und auch umgesetzt.
Der Energieverbund Freilassing versorgt die Sport- und Freizeitanlage Badylon, die Grund- und Mittelschule, die städtische Kläranlage sowie das Jugendvereinsheim mit Fernwärme auf einer Leitungslänge von insgesamt 936 Meter. Die Versorgung erfolgt über Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, die überwiegend mit Klärgas aus der Kläranlage versorgt und mit Erdgas als zweitem Brennstoff betrieben werden. Ergänzend kommt ein Biomassekessel zum Einsatz, der auch städtische Grüngutabfälle verwerten kann.
„Parallel zum Wärmenetz wurde ein Stromverbund zwischen den genannten städtischen Gebäuden aufgebaut. In dieser Form ist ein solcher Zusammenschluss zur Energiegewinnung bisher einmalig“ freut sich Freilassings Bürgermeister Markus Hiebl. Die elektrische Versorgung erfolgt über mehrere Photovoltaikanlagen und über die Blockheizkraftwerke in der Kläranlage und der Heizzentrale. Die über das Stadtgebiet verteilten Gebäude bilden aus energierechtlicher Sicht ein eigenes Areal, das sich vollständig selbst mit Wärme und zu einem großen Teil selbst mit Strom versorgt.
Der Energieverbund Freilassing ist ein Gegenentwurf zu elektrischen Großspeichern, die derzeit in einzelnen Kommunen zwar bereits umgesetzt werden, jedoch noch sehr aufwändig und ressourcenintensiv in der Herstellung sind. Das in Freilassing umgesetzte Modell kann als Blaupause für eine Vielzahl weiterer bayerischer Kommunen dienen, die ihre vor Ort vorhandenen regenerativen Ressourcen bestmöglich nutzen und ihre Energiekosten senken wollen.
Ansprechpartner:
Stadt Freilassing, Münchener Str. 15, 83395 Freilassing
Rainer Wagner, E-Mail: rainer.wagner[at]freilassing[dot]deDownload
Energieverteilung und Speicherung - Strom, Wärme
Alois Müller GmbH >> hier klicken <<
Green Factory – Die CO2-neutrale Fabrik
Die Green Factory hat Vorbildcharakter für eine CO2-neutrale Produktion in der Praxis: Das 18.000 m2 große nahezu energieautarke Produktions- und Bürogebäude der Alois-Müller-Gruppe am Standort Ungerhausen (Allgäu) überzeugt mit einem nachhaltigen und energieflexiblen Konzept, das sich auch für andere Unternehmen in Deutschland realisieren lässt. Die Energie kommt von einer Photovoltaikanlage, einem Blockheizkraftwerk und einer mit nachwachsenden Rohstoffen betriebenen Pelletheizung. Unterschiedliche Speichermedien gleichen mögliche Schwankungen in der Erzeugung aus. Damit die klimafreundlich erzeugte Energie bestmöglich genutzt wird, ist der gesamte Produktionsprozess auf die Stromerzeugung abgestimmt.
„Unsere Green Factory ist deutschlandweit einzigartig – das muss aber nicht so bleiben. Im Gegenteil: Das Konzept der Green Factory, sprich die Erzeugung von Solarstrom, das angewendete Demand Side Management, die praktizierte Sektorenkopplung und das interne intelligente Stromnetz, das so genannte Smart Grid, ist für nahezu alle Unternehmen in Deutschland adaptierbar“, erklärt Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois-Müller-Gruppe. Unternehmen, die sich davon selbst überzeugen wollen, können die Green Factory besichtigen. „Wir stellen bei Bedarf auch alle Komponenten mit den erforderlichen Kennzahlen vor“, so Müller weiter.
Eine wichtige Voraussetzung für eine klimaneutrale Produktion ist die Analyse aller Stoff- und Energieströme, die für die Fertigungsschritte notwendig sind. Über ein ERP-System (ERP für Enterprise Resource Planning) werden die Auftragslage und die Produktionsdaten mit den regenerativen Energiedaten abgeglichen. Produktionsschritte werden so an die Verfügbarkeit des Solarstroms angepasst.
Im Sommer 2019 ging die Green Factory in Betrieb. In ihr fertigt die Alois-Müller-Gruppe Lüftungskanäle und versorgungstechnische Komponenten des Anlagenbaus wie Rohrleitungssysteme aus Stahl und Edelstahl, Energiezentralen in Containerbauweise und Energiemodulsysteme. Mehr als 250 Menschen arbeiten auf dem Betriebsgelände im Bereich der Fertigung und der Verwaltung. Mit dem selbst produzierten Strom in der Green Factory betreibt die Alois-Müller-Gruppe zudem eine eigene E-Tankstelle am Standort Ungerhausen, die auch betriebsfremden Fahrzeugen zur Verfügung steht.Über Alois Müller
Die Alois-Müller-Gruppe ist seit 1973 vom traditionellen Familienbetrieb zum mittelständischen inhabergeführten Unternehmen mit über 600 Mitarbeitern an zwölf Standorten gewachsen. Alois Müller ist Spezialist für Energie- und Gebäudetechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär, Kälte, Elektro) sowie den industriellen Anlagenbau. Gemäß dem Unternehmensleitsatz „Energie im Fokus“ liegt bei allen Projekten der Schwerpunkt auf innovativen sowie kosten- und energieeffizienten Lösungen, ohne dabei den Benutzerkomfort einzuschränken. Regional verbunden und national aktiv steht die Unternehmensgruppe für solides Handwerk sowie durchdachte Lösungen. Alois Müller hat sich konsequent vom traditionellen Handwerksbetrieb zu einem der führenden Technologiepartner der Industrie entwickelt.Ansprechpartner:
Marco Lambart
Leiter Marketing & PR
Alois Müller GmbH
Gutenbergstraße 12
87781 Ungerhausen
Tel. 08331 9448-67Download
Gebäude als Energiesystem / Gebäudekonzept
heilergeiger architekten und stadtplaner BDA - Alois Goldhofer Stiftung >> hier klicken <<
Das bauliche Konzept für die Kindertagesstätte entwickelte sich aus der in ihr angewendeten Reggio-Pädagogik, die von der Bauherrin, der gemeinnützigen Alois Goldhofer Stiftung, bewusst ausgewählt wurde. Hier sind Wiederverwendung des Gebrauchten sowie dessen kreative Nutzung wesentliche Elemente. Deswegen wurde das alte Wohnhaus der Stifterfamilie weitergenutzt und dessen Bestand aktiviert. Die drei Gebäudeteile wurden erhalten, freigestellt und unter einer neuen, transluzenten Hülle eingestellt. Die entstehenden Räume zwischen Alt und Neu sind Raumerweiterung für die Kitafunktionen und Element des nach-haltigen Energiekonzepts.
„Die neue Hülle aus recycelbarem Polycarbonat ist Kollektor von Licht und Energie. Sie erlaubt es, die Bestandswände ungedämmt zu belassen und die energetische Sanierung schafft damit im Gegensatz zum konventionellen ‚Dämmpullover‘ neuen Raum“, so die Architekten. In den kalten Jahreszeiten wird die durch die Fassade gewonnene passivsolare Energie für den Wärmehaushalt des Gebäudes genutzt. Im Sommer unterstützt die Speichermasse des Bestands und eine Regenwasserzisterne die natürliche Kühlung des Hauses.
Das Energiekonzept ist somit Zusammenspiel von Raum, Licht, Konstruktion und Gebrauch. Durch den weitestgehenden Erhalt des Bestands mit 75 % und damit die Reduzierung von zusätzlicher „grauer Energie“, werden die Stärken des Bestands für den Klimaschutz genutzt. Der regenerative Anteil von 82 % beim Heizen und Kühlen reduziert den CO2-Verbrauch, der bereits jetzt mit 4,98 kg/m²a dem Klimaziel 2050 entspricht. Demnach folgt auch das energetische und ökologische Konzept der Reggio-Idee der Wertschätzung und Aktivierung des Bestehenden. Wiederverwendung des Bestands, Ressourcenschonung und nachhaltige Energiegewinnung werden so für die Kinder in der Architektur erlebbar.
Klimaschutz und der erforderliche ökologische Wandel sind für heilergeiger die gesellschaftsrelevanten Themen. Deswegen muss nachhaltig geplant und gebaut werden. Als Architekten stellen sie die Fragen:
Wie nutzen wir Bestand und schonen Ressourcen? Wie reduzieren wir CO2 und gewinnen gleichzeitig Raum? Wie wird Klimaschutz als räumliche Bereicherung erfahrbar?Ansprechpartner:
heilergeiger architekten und stadtplaner BDA
Dr. Jörg Heiler und Peter Geiger PartmbB
Herbststraße 3
87439 KemptenTel.: 0831/ 960 70 50
E-Mail: post[at]heilergeiger[dot]deDownload
Kommunale Energiekonzepte
Stadtwerke Rosenheim GmbH & Co. KG - SolarNext AG >> hier klicken <<
Wichtiger Bestandteil des Energiekonzepts wird ausgezeichnet
Rosenheim, 22.10.2020 – Die Stadtwerke Rosenheim und die SolarNext AG erhalten den Bayerischen Energiepreis 2020 für ihr Innovationsprojekt: „Umweltfreundliche Kälteversorgung Bahnhof Nord“ in der Kategorie „Kommunale Energiekonzepte“. Diese Auszeichnung wird den Stadtwerke Rosenheim gemeinsam mit ihrem Partner SolarNext AG vom Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger, im Rahmen der Preisverleihung am 22.10.2020 im Bayerischen Wirtschaftsministerium in München verliehen.
„Wir fühlen uns geehrt, den Bayerischen Preis 2020 zu erhalten“, freut sich Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim. „Der Bayerische Energiepreis ist für uns Ermutigung und Ansporn in unseren Anstrengungen fortzufahren und auch anderen Stadtwerken unseren Erfahrungen zur Verfügung zu stellen.“
„Wir sind sehr stolz, ein solches Quartierskonzept unter Verwendung unseres chillii® Cooling Kits in unserer Heimatregion realisiert zu haben“, erklärt Frank Molter, Vorstand der SolarNext AG.
Ehrgeizige Ziele – fundiertes Konzept
Die Stadtwerke Rosenheim setzen auf eine nachhaltige sowie volkswirtschaftlich sinnvolle Energieversorgung und arbeiten seit Jahren konsequent an der Umsetzung ihrer ehrgeizigen Klimaschutzziele, dokumentiert in einem fundierten Energiekonzept. Die umweltfreundliche Kälteversorgung des Quartiers Bahnhof Nord ist die Weiterentwicklung des Gedankens, den Kunden stets energieeffizient und CO2-minimiert Kälte zur Verfügung zu stellen. Das Konzept wurde mit der hierzu beauftragten SolarNext AG aus Bernau entwickelt und umgesetzt.
(H)eis(s)-kalt kühlen ist der Ansatz
Statt wie oftmals üblich, elektrisch angetriebene Kompressionskältemaschinen mit relativ hohem Strombedarf und F-Gasen als Kältemittel einzusetzen, kommen in diesem Projekt überwiegend thermisch betriebene Absorptionskältemaschinen, die mit dem natürlichen Kältemittel Wasser arbeiten, zum Einsatz. Als Antriebsenergie wird Abwärme verwendet, die durch das ebenfalls von den Stadtwerken Rosenheim betriebene Müllheizkraftwerk im Sommer zur Verfügung steht. Damit wird vorhandene Wärme besser genutzt. Das Kältenetz hat das Potential sich später über die gesamte Innenstadt von Rosenheim zu erstrecken.
Energieeffizienz und CO2-Einsparung – nicht nur für Rosenheim
Der Strombedarf für die gesamten Absorptionskälteanlagen (inkl. Pumpen und Rückkühlwerk) ist bis zu 90 % geringer als bei Kompressionskälteanlagen, die CO2-Emissionen sind im Vergleich zu einer traditionellen Kälteanlage um ca. 85 % reduziert. Ein Konzept, welches – mit entsprechenden Anpassungen – auf andere Stadtwerke und Kommunen übertragbar ist. Die Stadtwerke Rosenheim hoffen, dass diese Option bei der Entwicklung von Quartierskonzepten und Verbundlösungen vermehrt evaluiert wird, so dass zukünftig in vielen anderen Kommunen in heißen Sommermonaten Wohnungs-, Arbeits- und Serverräume mit dieser nachhaltigen Lösung (h)eis(s)-kalt gekühlt werden.
Kälteversorgung ist klimafreundlich und preiswert möglich
Die Versorgung mit Kälte wächst in ihrer Bedeutung, da einerseits die Nachfrage steigt und andererseits die Kälte in großen zentralen Anlagen sehr viel effizienter erzeugt werden kann, als in Kleinanlagen. Dies erfordert die Errichtung von Kältenetzen, die die verschiedenen Kälteanlagen und Verbraucher mit einander verbinden. In Kombination mit der bestehenden Fernwärme entsteht hier ein System der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK), das langfristig die Innenstadt sehr umwelt- und klimafreundlich, aber auch preiswert und sicher mit Kälte versorgen kann.
Energiekonzept 2020 – Musterbeispiel für Sektorenkopplung
Die Integration von Strom, Wärme, Kälte und Wärmespeichern ist ein Musterbeispiel der Sektorenkopplung und gestattet es, sehr flexibel Erneuerbare Energie aus Wind und Solarstrom je nach Situation zu nutzen und zu ergänzen.
Pressekontakt:
Stadtwerke Rosenheim GmbH & Co. KG
Ulrike Willenbrink
Bayerstraße 5
83022 Rosenheim
Telefon +49 8031 365-2501
Telefax -49 8031 365-2660
Mobil +49 160 6786096
E-Mail: pressestelle[at]swro[dot]deJürgen Parr
parr:k Jürgen Parr Kommunikation
An der Welle 4
60322 Frankfurt am Main
Telefon +49 69 75 93 81 22
Mobil +49 162 4475187
Mail: parr[at]parrkommunikation[dot]de
Initiativen / Bildungsprojekte
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Das Finanzamt Landshut wird für das Projekt „Energie- und Umweltmanagement“ mit dem Bayerischen Energiepreis 2020 in der Kategorie „Initiativen und Bildungsprojekte“ ausgezeichnet. Der Projektverantwortliche Willi Forster hat zusammen mit Amtsleiterin Elisabeth Fett den Preis am 22.10.2020 im Rahmen einer Feierstunde im Staatsministerium f. Wirtschaft, Landesentwicklung u. Energie in München vom stellv. Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger überreicht bekommen.
Es ist für Willi Forster eine große Freude, dass sein jahrelanges Bemühen um einen bewusst sparsamen Umgang mit Strom und Wärme dazu beigetragen hat, in der Bayerischen Finanzverwaltung eine interne Energiewende einzuleiten. Die Bundesregierung hat 2011 die Energiewende beschlossen, staatliche Verwaltungen müssen nach seiner und der Amtsleiterin Meinung mit gutem Beispiel vorangehen. Ohne großen finanziellen und technischen Aufwand hat das Finanzamt Landshut ca. 50% Strom und über 30 % Wärme jährlich eingespart. Zu diesem Erfolg haben alle MitarbeiterInnen beigetragen; auch die Nachwuchskräfte wurden in verschiedene Aktionen eingebunden, sowohl im Energiesparbereich als auch bei der Anlage von ca.
3.000 qm Blühflächen in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Landshut. Das Finanzamt nimmt jährlich erfolgreich am „Stadtradeln“ teil, eine Photovoltaik-Anlage mit 83 KWp wurde auf dem Dach installiert, Ladestationen für die e-Mobilität werden derzeit geplant.
Das „Modell Landshut“ könnte bei allen Bestandsgebäuden der staatlichen Verwaltung in Bayern zur Anwendung kommen. Deshalb hat Willi Forster eine Veranstaltungsreihe mit ganztägigen Fachgesprächen an allen Bezirksregierungen Bayerns initiiert, die vom Institut für nachwachsende Rohstoffe und Energiewende Carmen e.V. seit 2018 erfolgreich durchgeführt wird. Dort werden neben dem Finanzamtsprojekt viele weitere Aspekte des nachhaltigen Agierens in der Verwaltung beleuchtet.
Sehr viel persönliches Engagement und Herzblut hat Willi Forster seit 2014 in das „Modell Landshut“ investiert, doch er meint bescheiden: „Als Beamter des Freistaates Bayern habe ich eigentlich nur meinen Auftrag erfüllt, mit den vorhandenen Mitteln sparsam umzugehen.“
Ansprechpartner:
Willi Forster
Postfach
84026 Landshut
Telefon +49 871 8529 645 oder 0176 78022284
poststelle.fa-la[at]finanzamt.bayern[dot]deDownload
Energieforschung - Nachwuchsförderpreis
Dr. Arwen Colell >> hier klicken <<
Die Energiewende braucht Mitstreiter
Dr. Arwen Colell wurde für ihre praxisnahe Dissertation zu Bürgerenergieprojekten mit dem Bayerischen Energiepreis 2020 ausgezeichnet.
Zum ersten Mal wird der Bayerische Energiepreis in der Kategorie Energieforschung in diesem Jahr an eine Sozialwissenschaftlerin vergeben. Arwen Colell wird für ihre Promotion zur sozialen Innovationskraft von bürgereigenen Energieprojekten geehrt.Mit 24 Jahren gründete die Politikwissenschaftlerin gemeinsam mit Gleichgesinnten eine Genossenschaft, um das Stromnetz ihrer Heimatstadt Berlin in Bürgerhand zu bringen. Gespeist aus der praktischen Erfahrung mit unterschiedlichen Initiativen, zeigt ihre Promotion an der Technischen Universität München jetzt, wie groß die Gestaltungsmacht von Bürgerinnen und Bürgern bei der Energiewende ist: mit einem internationalen Vergleich von Bürgerenergieprojekten in Deutschland, Schottland und Dänemark.
Welche sozialen Innovationen tragen die Energiewende? Bei der Frage, welche Rolle Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende spielen, standen bisher oft materielle Ressourcen im Vordergrund – zum Beispiel die Fähigkeit zu investieren. Gesellschaftliche Teilhabe beschränkte sich auf die Frage, wie Akzeptanz für neue Technologien wachsen kann. Dabei zeigt der Blick in bürgereigene Projekte: Nicht-materielle Ressourcen sind für die erfolgreiche Umsetzung von Energieprojekten vor Ort mindestens genauso wichtig, manchmal sogar wichtiger. Gemeinsame Werte, Wissen, aber auch geteilte Symbole sind es, die auf lokaler Ebene wesentlich dazu beitragen, das Energiesystem nachhaltig umbauen zu können. Auf der dänischen Insel Samsø weiß die Bevölkerung, dass man füreinander da sein muss, wenn man hier draußen lebt. Skafning, ein dänisches Wort, dass es so nur im lokalen Dialekt der Insel gibt, bedeutet Nachbarschaftshilfe und Verantwortungsbewusstsein. Als innerhalb von nur zehn Jahren die gesamte Energieversorgung auf 100% Erneuerbare umgestellt werden sollte, galt es schnell eine gemeinsame Grundlage zu finden, um Infrastrukturentscheidungen zu treffen. Im Rahmen der gemeinsamen Projektarbeit wurde die Energiewende nun auch Teil von skafning. Das Beispiel zeigt: Das Energiesystem ist in diesen Gemeinden nicht einfach ein technisches Expertenthema, sondern vielmehr ein fest integrierter Bestandteil des Gemeinwesens.
„Gesellschaftliche Trägerschaft ist entscheidend für das Gelingen der Energiewende,“ erklärt Colell und betont: „Das zeichnet bürgereigene Projekte aus, von den Hebriden bis nach Oldenburg, vom Schwarzwald bis ins Kattegat: die Fähigkeit, technische Infrastruktur mit den Werten der Gemeinschaft zu verknüpfen.“Kontaktadresse
Dr. Arwen Colell
Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change
EUREF Campus 19 | 10829 Berlincolell[at]mcc-berlin[dot]net
+49 (0)30 338 5537 0Der Pressetext sowie die folgenden Bilder und Grafiken dürfen honorarfrei unter Angabe des Bildnachweises für journalistische Zwecke oder Ihre Veröffentlichungen genutzt werden:
1) Portrait Dr. Arwen Colell, ©Marcus Lyon
2) Solardachbild, ©EWS “Mieterstrom aus Bürgerhand: ein gemeinsames Projekt der EWS und der BürgerEnergie Berlin zeigt, dass Strom vom eigenen Dach nicht nur für Einfamilienhäuser funktioniert.“Download
Dr. Peter Keil >> hier klicken <<
Gründer der Battery Dynamics GmbH erhält Bayerischen Energiepreis 2020
Der Münchner Batterieforscher und Gründer Dr. Peter Keil erhält den Bayerischen Energiepreis 2020 in der Kategorie „Energieforschung – Nachwuchsförderpreis“. Mit dem Preis wird er für seine Doktorarbeit zur Alterung von Lithium-Ionen-Batterien in Elektrofahrzeugen ausgezeichnet, die er als Wissenschaftler an der Technischen Universität München verfasst hat.
Die Jury überzeugten seine umfangreichen Untersuchungen, die sowohl den Betrieb als auch die Standphasen eines Elektrofahrzeugs umfassten. Dr. Keil entwickelte neue Analysemethoden, mit denen Alterungsreaktionen an der positiven und negativen Batterieelektrode einfacher erkannt und unterschieden werden können. Seine Messreihen ermöglichten es ihm, optimale Temperaturbedingungen für die Lithium-Ionen-Batterien während des Lade-Entlade-Betriebs und während Ruhephasen zu identifizieren. In seiner Doktorarbeit zeigt Dr. Keil, dass das regenerative Bremsen auch bei niedrigen Temperaturen zu keiner beschleunigten Batteriealterung führt. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit stellt das Laden der Batterien dar. Hier liefert er Strategien, wie sich das Laden bei Elektrofahrzeugen optimieren lässt, so dass trotz hoher Ladegeschwindigkeit die Batteriealterung gering bleibt. Mit seinen Erkenntnissen trägt er dazu bei, dass Batteriemanagementsysteme optimal eingestellt und so längere Batterielebensdauern bei Elektrofahrzeugen erzielt werden können.
„Es freut mich ganz besonders, dass meine Forschungsergebnisse nicht im Bücherregal verstauben, sondern weltweit von vielen Forschern und Entwicklern aufgegriffen werden.“ sagt Dr. Peter Keil, der auch den Bogen zu seiner jetzigen Arbeit schlägt: „Die in der Doktorarbeit entwickelten Analyseverfahren nutze ich auch in meinem Unternehmen regelmäßig, um das Alterungsverhalten verschiedener Batterien genauer zu untersuchen.“ Mit seinem 2018 gegründeten Unternehmen Battery Dynamics GmbH entwickelt er jetzt spezielle Batterietestgeräte, mit denen er die Industrie dabei unterstützt, das Alterungsverhalten ihrer Batteriesysteme schneller und genauer zu bestimmen. Batterielebensdauern von über 20 Jahren und optimale Schnelllade-Strategien sind hier gerade besonders gefragt.
Kontaktdaten:
E-Mail: presse[at]battery-dynamics[dot]de
Telefon: +49 89-21538448Download
Produkte und Anwendungen
Siemens Energy - Evonik >> hier klicken <<
Künstliche Photosynthese aus Elektrolyseur und Bioreaktor macht CO2 zum Rohstoff einer erfolgreichen Energiewende
Rheticus ist ein im Jahr 2017 begonnenes Gemeinschaftsprojekt zwischen Siemens Energy und dem Spezialchemieunternehmen Evonik. Ziel der Kooperation ist eine effiziente und leistungsfähige Versuchsanlage, die mittels der Kopplung von Elektrolyse- und Fermentationstechnologie Spezialchemikalien erzeugen kann – aus Kohlendioxid (CO2) und Wasser sowie Strom aus erneuerbaren Quellen und Bakterien. Am 21. September haben Siemens Energy und Evonik die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Versuchsanlage in Marl im nördlichen Ruhrgebiet in Betrieb genommen.
Der weltweit erste CO-Elektrolyseur von Siemens Energy bildet zusammen mit einem Bioreaktor (Fermenter) von Evonik die Technologieplattform, auf deren Basis beide Firmen einen künstlichen Photosyntheseprozess realisieren können. Dieser gestaltet sich wie folgt: Mittels Elektrolyse werden in einem ersten Schritt Kohlendioxid und Wasser mit Strom in Kohlenmonoxid (CO) und in Wasserstoff (H2) umgewandelt. Aus dem dabei entstehenden Synthesegas wandeln spezielle Mikroorganismen die CO-haltigen Gase zu Chemikalien um. Mit der Elektrolysetechnik und der Fermentationstechnologie bringen Siemens Energy und Evonik jeweils ihre Kernkompetenzen in diese Form der künstlichen Photosynthese ein. Pflanzen machen es bei der natürlichen Photosynthese ganz ähnlich: Sie nutzen Chlorophyll, Enzyme und Sonnenlicht, um damit Glucose herzustellen – einen lebenswichtigen und energiereichen Nährstoff. Ein weiterer Vorteil von Rheticus: Die Technologie trägt dazu bei, die Kohlendioxidbelastung der Atmosphäre zu reduzieren, da CO2 als Rohstoff verwendet wird.
Zusammengefasst werden im Projekt Rheticus unter Einsatz von Elektrolyse- und Fermentationstechnologie elektrochemische, chemische und biologische Schritte so kombiniert, dass mit Hilfe von elektrischer Energie aus CO2 und Wasser verwertbare Chemikalien wie Butanol und Hexanol entstehen, die unter anderem der Nahrungsmittel- und Chemieindustrie als Ausgangsstoffe dienen.
„Ich bin über die Auszeichnung nicht nur sehr glücklich, sondern auch auf alle am Projekt beteiligten Kolleginnen und Kollegen von Siemens Energy und Evonik ausgesprochen stolz. Das gesamte Team leistet seit 2017 zukunftsweisende Pionierarbeit, auf der Grundlage eines augenscheinlich einfachen Ansatzes: nämlich einen der maßgeblichen Treiber der Erderwärmung – das Kohlendioxid – zum Rohstoff und Katalysator der Energiewende zu machen“, so der Leiter der Power2X-Forschung bei Siemens Energy, Karl-Josef Kuhn.
„Die wirklich vertrauensvolle und immer konstruktive Zusammenarbeit in unserem gemeinsamen Forschungsprojekt hat diesen Erfolg möglich gemacht“, sagt Thomas Haas, der bei Evonik für Rheticus verantwortlich ist. Er führt weiter aus: „Die innovative Technologie hat das Potenzial, zum Gelingen der Energiewende beizutragen. Wir nutzen das CO2 als Rohstoff, um über künstliche Photosynthese wertvolle Chemikalien zu erzeugen und zugleich den Kohlenstoffkreislauf zu schließen.“
Das vom BMBF mit rund 6,3 Millionen Euro geförderte Projekt läuft noch bis zum Jahr 2021 und besitzt zweifelsohne das Potenzial, einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.
„Das Projekt Rheticus ist ein Paradebeispiel dafür, wie Klimaschutz und wirtschaftliche Chancen Hand in Hand gehen können: Innovatives Denken, Mut und Forschergeist sind hierbei der Schlüssel. Mit Rheticus zeigen wir, wie die Technologie der künstlichen Photosynthese zum Gelingen der Energiewende beitragen kann. Mit allen Beteiligten freue ich mich sehr darüber, dass die Leistungen des Rheticus-Projekts für eine klimafreundliche Chemieindustrie nun durch die Auszeichnung mit dem Bayerischen Energiepreis gewürdigt werden. Dieser Anerkennung schließe ich mich an und gratuliere dem Projekt, das vom BMBF mit rund 6,3 Millionen Euro gefördert wird, herzlich“, so Bundesforschungsministerin Anja Karliczek.
Das läuft noch bis zum Jahr 2021 und besitzt zweifelsohne das Potenzial, einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.
Projektansprechpartner:
Karl-Josef Kuhn
Siemens Energy
karl-josef.kuhn[at]siemens[dot]comDr. Thomas Haas
Evonik
thomas.haas[at]evonik[dot]comDownload
Alle Videos wurden von Lara Auerswald, Oliver Ströbel und Chiara Rögele von Pixelcampus erstellt.
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